Samstag, 27. September 2014

2014-09-27 Etappe 24 Zell-Bastenhaus



Jeden Tag, wenn ich meine Unterkunft erreiche, ist eine meiner ersten Pflichten, meine verschwitzte Wäsche zu waschen, denn die muss am kommenden Morgen wieder trocken in den Rucksack gepackt werden, damit nichts schimmelt.

Nachdem ich heute früh alles schön geordnet und trocken in meinem Rucksack versorgt hatte und zur Bezahlung des Zimmers an die Rezeption ging, spendete man mir, ähnlich wie bei Klaus Eble in Regglisweiler das gesamte Geld, das ich für den Verzehr hätte zahlen müssen,in mein Kässchen und legte noch 10 € oben drauf. Überhaupt wurde die Kasse heute gut gefüttert.
Zunächst ging es von Zell, das oben auf einem Weinberg thront, in die Ebene, wo mich der Weg zunächst weiter an der Pfrimm entlang führte, die ich aber in einem Ort namens Albisheim endgültig verlassen musste, da der Weg, vorbei an Rebenkulturen, auf eine Hochebene führte, die dann mehr von Ackerbau geprägt war.

Auf der Hochebene angekommen, fielen die vielen Windräder auf, an denen mein Weg ganz nahe vorbeigehen sollte.

Nach Erreichen des ersten Mastes ließ ich meinen Blick einmal rundherum gehen und ich begann zu zählen. Am Horizont war so manches verschwommen und ich zählte nur die Masten, bei denen ich mir ganz sicher war, dass sie zu einem Windrad gehörten. Insgesamt zählte ich bei meinem optischen 360-Grad-Schwenk sage und schreibe 98 Windräder.


Imposant, wenn man davor steht und den Blick nach oben richtet. Aber am Boden gab es viel Schöneres zu sehen.

In einem Ort namens Bolanden traf ich auf einen Mann, der auf einem Mäuerchen saß, ein Sägeblatt unter den Arm geklemmt, und wir begannen ein Gespräch. Sein Name war Königsamer. Er gab mir keine Auskunft darüber, wo der Ursprung dieses Namens herrühren könnte. Es gibt für mich nur 4 Möglichkeiten. Entweder es wurde tatsächlich der Samen des Königs mit dem Namen geehrt oder der Name entstand zu Ehren des Königs, der zu Allem nicht nur Ja, sondern auch Amen sagte. Oder aber der Herr stammte aus einer Familie, die diesen Namen verliehen bekam, weil sie über viele Generationen die Ammen des Königs stellte. Das zweite M verschwand im Laufe der Zeit. Oder als letzte Möglichkeit die, an die bisher noch niemand gedacht hat, ich auch nicht.

In ihm hatte ich den Vorsitzenden des hiesigen Ortsvereins der Pfälzer-Wald-Gruppe, der für die Auszeichnung der Wege zuständig ist, getroffen. Wir unterhielten uns über die unzureichende Markierung, die ich, seit ich Worms verlassen hatte, bemängelte. Bis zur A67 sei die Gruppe Worms zuständig. Er hoffe, dass ich nun für den Rest des Weges zufriedener sein könne. Und das konnte ich. Von seiner Begleitung wurde das Kässchen am Rucksack gut gefüttert, als wir uns voneinander verabschiedeten.
Schließlich kam ich nach Durchquerung der Weinberge und Überquerung der Hochebene mit anschließender Unterquerung der Autobahn wieder in ein Gebiet, das von Wald beherrscht wird. Der gesamte Tag war mir bereits wie ein Sommertag erschienen und in dem riesigen Buchenwald hatte ich durch das Licht, das auf die Blätter fiel, den Eindruck, es sei Frühling.

Trotz der angenehmen Temperaturen hätte der gute Mann, den ich bei Dannenfels am Fuß des Donnersberges traf, einmal frisches Wasser verdient.

Wenig angestrengt erreichte ich Dannenfels.

Hier verlasse ich das gelbe Quadrat, mit dem ich mich nie so recht anfreunden konnte, da es oft aufgrund seiner Farbe zu unauffällig war und auch einmal leicht übersehen werden konnte, insbesondere die begleitenden gelben Richtungspfeile waren erst zu identifizieren, wenn man nahe herantrat.

In einem Teilort namens Bastenhaus hatte ich ein Hotel gefunden, das sich sogar als Verwöhnhotel betitelte. Es war das einzige Gebäude des Ortes, also extrem schwierig zu verfehlen.




Geometrische Koordinaten : N. 49* 38'26". E. 07* 55'07"
Strecke : 22,972 km. Gesamt : 640,447 km
Höhenmeter aufwärts : 527 m. Gesamt : 10493 m
Höhenmeter abwärts. : 304 m. Gesamt.: 10526 m

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen