Freitag, 26. September 2014

2014-09-25 Etappe 22 Bensheim-Worms




Im Hinblick auf die heutige Etappe hatte ich in der gesamten Planungsphase bereits ein dummes Gefühl gehabt. Topfeben, mit etlichen kilometerweiten schnurgeraden Passagen, versprach diese Etappe so richtig langweilig zu werden. Was die Strecke anbelangt, wurde sie das auch.

Wie schön war es da, dass ich am heutigen Tag nach 3 Wochen Alleingang wieder eine Begleitung bekommen sollte! Gleich zwei Mann hatten sich zu meiner Begleitung angesagt, mein Lieblingsbruder Heribert und unser älterer Sohn Ruben. Und pünktlich um 9.00 Uhr standen sie bereit, um sich mit mir auf die heutige Etappe zu machen.

Die Hälfte der Strecke nach Köln war am heutigen Tag bereits zurückgelegt und irgendwie fand ich es schade, dass bereits die zweite Halbzeit meiner Reise anbrechen sollte. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass die erste Hälfte so unproblematisch verlaufen ist.
Zunächst gab es noch etwas Wald, aber zunehmend wurde der Anteil von Wiesen- und Feldflächen größer.

In Biblis mussten wir unseren Weg etwas ändern, weil gerade dort, wo unser Weg durchführen sollte, ein Springreitturnier stattfand.

Judith hatte das als Kind einmal als "Pferdehüpfen" bezeichnet.


Unser Weg führte uns, wie bereits befürchtet, über eintönige, schnurgerade Pisten für Traktoren und Fahrräder.

Da kam uns nach 4 Stunden eine Mittagspause gerade recht.



Die Kartoffelernte hatte begonnen und die Funktionsweise der Erntemaschine zu beobachten, brachte etwas Ablenkung von der schnurgeraden Langeweile.

Nicht, dass wir uns nichts zu erzählen gehabt hätten, aber der Weg war extrem eintönig.


Dies zeigt der Blick zurück,
ebenso wie der nach vorne.

Zum Ende der Etappe jedoch, kam dann doch noch etwas Abwechslung ins Spiel, denn unser Weg führte uns geradewegs durch ein hüfthohes Brennnesselfeld. Die stechen sogar durch eine lange Hose.

Dann war er erreicht, der Rhein, Rhenus fluvius, dr Rhing. Werner, hier kreuzen sich unsere Wege. Während Werner Kramer seine Route entlang des Stroms gewählt hatte, wählte ich einen völlig anderen Weg zum gleichen Ziel in die Domstadt. Stromab wären es von hier noch gut 200 km bis nach Köln.

Aber ich habe auf meinem Weg noch einige Umwege vor mir. Nun aber stand ich erst einmal vor der geschichtsträchtigen Nibelungenstadt Worms, die uns durch das beeindruckende Nibelungentor einließ. Hessen lag nun hinter mir, Rheinhessen im Bundesland Rheinland-Pfalz hatte uns empfangen. Und ich war auf der "richtigen" Seite des Rheins angekommen. (Versteht ein Kölner sofort, jedenfalls, so lange er nicht selbst „op dr schääl Sick“ wohnt)


Ziemlich erschöpft erreichten wir nach der Passage durch das gewaltige Brückentorunser Ziel. Es war wieder eine der etwas längeren Etappen gewesen. Ab morgen werde ich wieder alleine sein.

Geometrische Koordinaten: N. 49* 37'25". E. 08* 21'23"
Strecke :31,418 km. Gesamt : 594,722 km
Höhenmeter aufwärts : 128 m. Gesamt : 9749 m
Höhenmeter abwärts : 134 m. Gesamt : 10139 m

Hotel Asgard, der Name aus der Edda, dem Buch der nordischen Mythologie entlehnt, die große, unbezwingbare Himmelsburg bezeichnend. Ein wenig fühlten wir uns auch alle drei wie im Himmel, als wir dieses Ziel erreicht hatten und uns dem ersten Kaltgetränk zuwenden konnten. Prost, ihr beiden, es war schön, Euch dabei gehabt zu haben. Kölsch gibt es später!!!


Da sich niemand beschwert hat, konnten wohl gestern alle die kölsche Sprache verstehen und jeder hat somit auch den Witz verstanden. Demzufolge erübrigt sich ja wohl eine Übersetzung, sodass ich mich nach einem erholsamen Abendessen (Siegfriedspieß) mit meinen Sohn nun zur Ruhe begeben kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen