Dienstag, 23. September 2014

2014-09-23 RUHE-und HAUSAUFGABENTAG in HEIDELBERG


Heute also der zweite Ruhetag und Gelegenheit, alles zu erledigen, was notwendig erscheint. Wie immer bisher, Wecken um 7.00 Uhr, Wecken holen beim Bäcker. Wäsche waschen, und zwar richtig mit Maschine, Schuhe putzen und pflegen, alles neu imprägnieren, Unterkünfte organisieren und vor allem war ich ja hier wegen meines technischen Problems unverhofft in Heidelberg gelandet. Würde jemand den Einschaltknopf wieder gängig machen können? Konnte das Mini-iPad überhaupt noch benutzt werden? Falls man mir eröffnen sollte, dass ich nur mit einem neuen, intakten Gerät weiterarbeiten könne, würde es dann gelingen, alle Daten, Apps und Programme hinüber zu retten? Heri hatte sich schon schlau gemacht, in welcher Apple-Reparatur-Werkstätte wohl am ehesten kompetente Hilfe zu erwarten sei. Philipp sei Dank. Er wusste Rat. Also stiefelten wir los in die Innenstadt.

Wir traten voller Hoffnung aber auch voller Bangen bei der Firma Gravis ein und wurden von zwei jungen Männern empfangen, die uns unisono begrüßten: "Nein, wir haben kein iPhone6 zum Verkauf!" Wir mussten beide grinsen und die beiden jungen Männer waren zufrieden, dass wir in einer anderen Angelegenheit kamen. Der Einschaltknopf war nicht mehr zu betätigen, auf dem Gerät seien wichtige Daten, ich sei auf einer 2-monatigen Tour zu Fuß unterwegs und meine größte Hoffnung sei, dass man das Gerät auf irgendeine Weise wenigstens wieder würde einschalten können. Wenn nicht, welche anderen Lösungsmöglichkeiten es gebe.
Einer der beiden Männer bat, sich das Gerät einmal ansehen zu dürfen, betrachtete es und meinte, wir sollen doch einmal einen Moment warten. Er nahm das Gerät und begab sich an einen benachbarten Tisch. Kaum hatten wir uns überlegt, hinterher zu gehen, um zu schauen, was er machte, hob er es in die Höhe und sagte: "Es läuft!" Mir blieb in diesem Moment das Gesicht stehen. Ich konnte es nicht fassen. Ungläubig starrte ich ihn an und fragte ihn, wie das denn gegangen sei. "Ganz einfach" meinte er, "man muss das Gerät in einem solchen Fall nur an eine Stromquelle anschließen und es schaltet sich ein. Den Knopf benötigt man dazu nicht." Es hatte keine 10 Sekunden gedauert und 3 Tage Kopfzerbrechen hatten sich wie durch Zauberei erledigt. Frei nach Griet: "...Wer et hätt jewoß!" Ich fiel dem jungen Mann um den Hals. Ich glaube, das war das erste Mal, dass ein Mann mich glücklich gemacht hat.

Selbst die Gestalten an den Hauswänden lächelten mir nach dem Verlassen des Geschäftes freundlich zu.

Und aus Frust konnte wieder Lust werden.

Neben den Hausaufgaben, meinen darbenden Blog zu ergänzen und auf den aktuellen Stand zu bringen, konnte ich zum ersten Mal seit 3 Wochen wieder einen Blick in die Zeitung werfen. Ich sah, dass seine Eminenz, Rainer Maria Wölki, den Kölner Kardinalsstab offiziell übernommen hatte. Was für ein Mensch ist er wohl? Jeder, der in Köln als Kardinal antritt, muss sich ja irgendwie an Kardinal Frings messen, keine leichte Aufgabe!
Warum er den Hennes wohl so angsterfüllt betrachtet?


Auch seinen Vorgänger, Herrn Kardinal Meißner, hatte ich um seinen Segen für meinen Marsch für krebskranke Kinder gebeten. Er ließ lapidar durch seinen Generalsekretär, Herrn Dr. Stefan Heße antworten: "Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Erzbischof sich außer Stande sieht, Ihre Initiative zu unterstützen. Ich bitte dies in der Vielzahl von Anfragen als grundsätzliche Entscheidung zu akzeptieren. Dies soll in keiner Weise das von Ihnen geplante Engagement schmälern oder abwerten. 

Dr. Stefan Heße, Generalsekretär"

Auf gut Deutsch: " In Ordnung, was Du da vorhast, ävver do künnt jo jeder kumme!"
Da ist ein Mann namens Kardinal Meißner, der sein ganzes Leben lang Nächstenliebe gepredigt hat und der sieht sich außer Stande........ ! Jesus hat gesagt:" Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." ( Mt. 25,40) Gilt das auch für Hirten oder nur für Schäfchen?
Auch hier keine weiteren Fragen, Euer Ehren! Aber erst einmal, Prösterchen, Herr Kardinal Wölki, maach et besser!
Bischof A. Puff jedenfalls schien wesentlich näher an den Menschen dran zu sein als sein Ex-Chef.
Und dann kann es ja morgen ab Reichelsheim weitergehen. Bis dann!!!

1 Kommentar:

  1. Gottseidank! Erstaunlich, wie sich große Probleme manchmal auf so einfache Weise lösen lassen. Toll, dass Du Deine Reise wieder normal fortsetzen kannst, Bernd

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