Samstag, 13. September 2014

2014-09-13 Erster RUHETAG in CRAILSHEIM

RUHETAG in Crailsheim
Perfekt getroffen, Biggi schwächelte zwar schon etwas, aber sie ist ein zähes Aas. Der perfekte Tag zur Entspannung (obwohl ich keinerlei Spannung spüre) und um die körperliche Seite der Seele etwas "baumeln" zu lassen, wenn es so etwas gibt. Ruben und Sina hatten mir zum Geburtstag einen Wellness-Gutschein geschenkt. Ein ganzer Tag im Parc vital in Crailsheim.
Zunächst jedoch machte ich mich auf ins Zentrum, um ein paar Ansichtskarten zu kaufen. Ich wollte die Gelegenheit und die "Freizeit" nutzen, um ein paar Grüße zu verschicken, an Bekannte, Freunde, die Familie, ich habe mich ja bereits weit genug von Zuhause entfernt. Fast 300 km sind ja schon was und bedeuten, dass das erste Viertel der Strecke schon hinter mir liegt. Also "nur" noch 900 km! Und dann waren da ja auch noch die Sponsoren und Spender, die durchaus einen kleinen Gruß verdienten.

Während ich schon mancherorts erlebt habe, dass man sich regelrecht vor Ansichtskartenständen nicht mehr retten kann, fand ich hier keinen einzigen. Angaben von Passanten waren bei der Suche auch nur sehr vage und nicht wirklich hilfreich. Aber schließlich hatte ich Glück und wurde in einem Fotogeschäft fündig. Die meisten Karten stammten noch aus der Zeit vor der Postleitzahlenreform (vor der Währungsreform hätte ich fast gesagt, aber so sahen sie aus) und sie waren entsprechend vergilbt. Ich kaufte den gesamten Bestand, 40 Stück, und hätte gern noch mehr mitgenommen. Aber der Verkäufer meinte nur, jeder mache heutzutage seine Fotos mit dem Handy selbst und das Bereithalten solcher Artikel lohne sich nicht mehr.



Dann also den Gutschein eingepackt und mit dem Taxi in den Parc vital, für die Bereitstellung von Bademantel und Badetuch hatten Ruben und Sina gesorgt. Mich erwartete eine Saunalandschaft und obwohl ich eigentlich kein passionierter Saunagänger bin, versuchte ich einen Durchgang bei 60 und einen bei 90 Grad. Anschließend nach der kalten Dusche ein paar Runden schwimmen. Herrlich, bis zum Hals im Wasser und von oben Biggi, die weiterhin aktiv war.
Dann entdeckte ich ein gemütliches Plätzchen vor einem Kaminfeuer.

Hier ließ es sich perfekt Adressen schreiben, bevor ein Massagetermin auf mich wartete.
Alex, ein ehemaliger Zehnkämpfer mit der entsprechenden Statur stand mir für eine Stunde zur Verfügung, knetete und lockerte meine Muskulatur insbesondere in den Bereichen, die in den letzten Tagen besonders beansprucht worden waren. Mir war es ein Trost, als er feststellte, angesichts der Belastungen der vergangenen 11 Tage sei meine Muskulatur noch erstaunlich locker. DANKE, Frau Betzel, für die professionelle Vorbereitung.
Was mir zu denken gab, war, dass ihm als Zehnkämpfer weder der Name Willi Holdorf noch Kurt Bentlin etwas sagte. Willi Holdorf hatte 1964 in Tokio die Goldmedaille im Zehnkampf gewonnen. Und Kurt Bendlin hatte 1967 einen neuen Weltrekord aufgestellt, der durch Bill Toomey später überboten wurde. Kurt Bendlin studierte damals im gleichen Semester wie ich an der Sporthochschule in Köln. Die Tatsache, dass Alex als Zehnkämpfer beide nicht kannte, zeigte mir deutlich, wie alt ich inzwischen geworden war.
Einmal im Jahr findet in jedem Jahr in diesem Wellness-Park eine white night, eine notte bianca statt. Und die war genau heute. Wer samstagmorgens kam, durfte bis Sonntagabend um 21.00 Uhr bleiben. Ursprünglich hatte ich mir gedacht, dass ich für etwa 3 bis 4 Stunden bleiben wollte. Nachdem es aber auch gutes Essen gab, änderte ich spontan meinen Entschluss und blieb insgesamt 11 Stunden. Sauna, Schwimmen, Ruhen, Essen, Trinken, Nichtstun,....herrlich, unterbrochen nur durch das Schreiben von 40 Ansichtskarten und das Schreiben eines L-Briefes (muss kein Mensch verstehen, ist nur ein Hinweis für mich selbst) jeder darf raten, aber NEIN, es war KEIN Liebesbrief. Aber Zeit "ze baschte" (im Überfluss).


Irgend wann war es aber dann auch genug, denn während es am Vormittag und frühen Nachmittag noch sehr, sehr ruhig zuging, füllten sich die Räume im zunehmenden Maße mit Menschen, dann mit Massen und es wurde deutlich lauter und unbequemer. Zeit, zu gehen. Es gibt ja auch noch ein paar Dinge mehr zu tun. Diesen Blogbeitrag schreiben, sämtliche Akkus wieder füllen, den kommenden Tag vorbereiten. Und nach einem richtig entspannten Tag war der Alltag wieder da.

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