Mittwoch, 22. Oktober 2014

2014-10-21 Etappe 46 Gleuel-Brühl



Eigentlich bin ich ja schon so gut wie am Ziel. Aber alleine der Umstand, dass ich von Andernach nicht geradeaus hoch bis nach Köln, sondern 3 Tage lang nach Westen in die Eifel gegangen bin, um dann durch die westliche Hintertür in die Stadt einzutreten, hat etwas damit zu tun, dass ich auf meinem Weg auch die Stätten meiner Kindheit und Jugend mitnehmen wollte. Die erste dieser Stationen war Angelsdorf gewesen, wo ich bis zu meinem 9. Lebensjahr aufgewachsen bin. Jetzt sollte Brühl folgen, wo ich bis zum Abitur das Gymnasium besucht habe, anschließend Hürth-Hermülheim, der Ort, wo ich bis zum 29.Lebensjahr gewohnt habe und wo meine Mutter, 92-jährig, heute noch lebt und dann letztendlich Müngersdorf, wo ich eine unvergessliche Zeit an der Deutschen Sporthochschule erlebt habe, bevor ich nach dem Diplom dann endgültig das Medizinstudium an der Universität in Köln in Angriff nahm.
Die Etappen, die nun folgen, werden nicht mehr allzu lang werden, alles wird sich nun in einem Bereich unter 20 km abspielen. Das heutige Ziel also war meine alte Schulstadt und sportliche Heimat Brühl.
Wieder einmal hatte sich eine Begleitung angekündigt, Christa, die Frau, mit der ich vor über 40 Jahren einmal verheiratet gewesen war, wollte mich heute begleiten. Sie hatte unterwegs dafür gesorgt, dass Hennes I. einen Vertreter in Hennes II. gefunden hatte.
Unser Weg von Gleuel nach Brühl führte uns durch das ehemalige Tagebaugebiet, in dem schon vor 100 Jahren Braunkohle abgebaut worden war bis man vor mehr als 50 Jahren mit der Rekultivierung des Geländes begonnen hatte. Die hiesigen Löcher im Bereich der Ville sind aber bei weitem nicht so riesig wie das, wo mit dem Hambacher Tagebau die 5500 ha. "meines" Waldes verschwunden sind.



Man lässt allmählich die abgebaggerten Löcher mit Wasser vollaufen, es bilden sich künstliche Seen, die dann durchaus in ein neu entstehendes Naherholungsgebiet integriert werden können. Das mögliche Resultat sieht dann in etwa so aus:

Hier der Otto-Maigler-See mit seinem Sandstrand.

Wie man das allerdings im Bereich des großen Hambacher Loches schaffen will, weiß man bis heute noch nicht so recht. Man diskutiert darüber, ob man nicht irgendwann einmal der Rhein anzapfen soll, um das notwendige Wasser herbei zu schaffen. "Würde man das alleine den Regen und dem Grundwasser überlassen, bräuchte es etwa 500 Jahre, bis der neue See vollgelaufen wäre" wusste Herr Effertz, der Elsdorfer Bürgermeister zu berichten.
Nach einem weiteren trockenen Tag war bald das Ziel erreicht. Der Regen setzte pünktlich um 17.00 Uhr ein, und während der Sturm zuhause beträchtliche Schäden anrichtete, blieb der "mittlere Westen" hier davon verschont.



Geometrische Koordinaten : N 50* 48'50". E. 06* 53'37"
Strecke : 17,656 km. Gesamt : 1128,763 km
Höhenmeter aufwärts :181  m. Gesamt : 20105 m
Höhenmeter abwärts : 173 m.  Gesamt: 20511 m.

Hotel Christa

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