2014-10-14 Etappe 40 Blankenheim-Steinfeld

Link zur Strecke vom 14.10.2014 Etappe 40 Blankenheim-Steinfeld

Es erwartete mich ein Tag wie er für diese Jahreszeit schöner nicht hätte sein können. Wenn man sich unter dem Begriff "Goldener Oktober" etwas vorstellen kann, dann war es genau dieser Tag. Beim Wecken sternklarer Himmel, entsprechend kalt, aber als die Sonne hervorkam, hatte sich die Luft schnell erwärmt. Ich habe auf der ganzen Tour zusammengenommen nicht so viele Menschen unterwegs gesehen, wie an diesem einen Tag.

Zunächst war ich gezwungen, wieder 100 Treppenstufen zum Schloss hinaufzusteigen, das heute als Jugendherberge dient und von Schulklassen besucht wird.

Eine Schulklasse bekam gerade von einem mittelalterlich gekleideten Mann Unterricht im Bogenschiessen.

Auch ich durfte heute einiges lernen von den informativen Schautafeln, die an Verlauf meines heutigen Weges aufgestellt waren.

Gleich bei dem Schloss gab es eindrucksvolles Anschauungsmaterial für mittelalterlichen Tunnelbau am Beispiel einer Wasserleitung. Ich hatte mir vorher nie richtige Gedanken darüber gemacht, wie die Menschen so hoch oben auf einem Berg wohl zu Wasser kamen.

Das Wetter entwickelte sich prächtig, wenngleich auf den Höhenabschnitten der heutigen Strecke ein scharfer Wind blies. Die Wind abweisende Ausstattung von VAUDE ließ mich jedoch den Wind nicht spüren.

Streckenweise wurde ich von dem beruhigenden Plätschern der Urft begleitet. Im Vergleich zur gestrigen Etappe ein regelrecht erholsamer Spaziergang mit archäologischem Darstellungsunterricht.

Kleines Römerkastell

Denn in der Gegend um Nettersheim waren die Römer vor 2000 Jahren sehr aktiv gewesen (oder die Archäologen). Immer wieder wurde auf die Fragmente einer Wasserleitung hingewiesen,

oder man wurde auf die Überreste einer ehemaligen römischen Straße aufmerksam gemacht. Mitten im Wald. Zwei große Römerstrassen lassen sich von hier aus verfolgen.

Man konnte auch die Reste von altrömischen Kunstwerken wie dieses Medusenhaupt finden.

Der Herbst lieferte sein buntes Farbspiel dazu.

Und so war der Weg sehr kurzweilig und abwechslungsreich, bevor ich heute wesentlich früher als gestern mein Ziel erreichte.

Das heutige Hotel empfing mich mit einem hochherrschaftlichen Eingangstor, durch das man auf den zentralen Hof des Klosters Steinfeld gelangt, in dem ich heute zu Gast bin.

Geometrische Koordinaten : N. 50* 30'11". E. 06* 33'47"

Strecke : 24,428 km. Gesamt : 994,710 km

Höhenmeter aufwärts : 444 m. Gesamt : 18773 m

Höhenmeter abwärts : 416 m. Gesamt : 18749 m

So, und nachdem heute das Wetter trocken war, nicht viel passiert ist und mein heutiger Bericht ebenfalls zwangsläufig trocken ausfallen musste, zum Schluss noch eine Geschichte aus der Schule:
In der Schule soll ein kleines Mädchen die Geschichte vom ersten Sündenfall erzählen. "Und die Schlange gab Eva den schönen Apfel, und Eva däht von däm Appel esse." - " Aß", sagte die Lehrerin." Noch einmal." - "und die Schlange gab Eva den schönen Apfel und Eva däht von däm Appel esse." - " Eva aß", sagte die Lehrerin." Noch einmal." - " Und die Schlange gab Eva den schönen Apfel und Eva, das Aas, däht von däm Appel esse."


Un von der Stroß : Die Pänz auf der Straße spielen mit Lehm und bauen eine Kirche. Der Herr Pfarrer kommt hinzu und schaut wohlwollend zu. Dann fragt er: " Kinder, habt ihr auch einen Pfarrer?" - " Nä, dofür hatte mer keine Dreck mieh!"